Ein Haustier im eigenen Garten begraben
Ein Haustier im eigenen Garten begraben
Die Erdbestattung ist in unseren Breiten noch immer eine häufig gewählte Form der Beisetzung von Menschen. Jeder wird hier seine Erfahrungen gemacht und einer Beerdigung beigewohnt haben. Wen wundert es da, dass sich viele Menschen diesen Weg auch für das eigene Haustier wünschen.
Ist der eigene Garten der richtige Ort um Tiere zu beerdigen, oder sollte es doch ein Tierfriedhof in der Nähe sein? Gibt es einen speziellen Hunde- oder Katzenfriedhof und was kostet eine Bestattung dort? Viele Fragen möchten mit dem Verlust des treuen Begleiters beantwortet werden.
Tierhalter, welche sich für eine Erdbestattung oder Baumbestattung entschieden haben, denen aber ein eigener Garten fehlt, sind bei der Beisetzung auf fremde Flächen angewiesen. Üblicherweise ist dann ein Tierfriedhof die richtige Adresse.
Der Tierfriedhof
Seit der erste Tierfriedhof der Neuzeit im Jahre 1899 in Paris seine Tore öffnete, hat sich das Angebot und die Anzahl der Friedhöfe für Tiere sehr verändert. In Deutschland gibt es mittlerweile ca. 120 Tierfriedhöfe. So sollte sich neben den Angeboten in großen Städten wie dem Tierfriedhof Berlin, dem Tierfriedhof München und dem Tierfriedhof in Dortmund in jeder Region ein entsprechendes Unternehmen finden lassen.
Die Angebote unterscheiden sich natürlich in den verschiedensten Details. Daher sollte man sich im Vorfeld über seine Wünsche und aber auch über seine Pflichten informieren. Folgende Punkte sind wichtig und sollten entsprechend Beachtung finden:
- Wo gibt es einen Tierfriedhof?
- Welche Liegezeiten kann ich wählen – meistens drei oder fünf Jahre?
- Was passiert mit der Grabstelle, wenn ich die ursprüngliche Zeit nicht verlängern möchte?
- Was kostet die Bestattung für mein verstorbenes Tier?
- Welche Gestaltungspflichten hat man zu erfüllen?
- Welche zusätzlichen Kosten können entstehen?
- Abholung von Zuhause oder aus der Tierarztpraxis
- Grabgestaltung nach Vorgaben des Betreibers
- Grabpflege durch den Betreiber oder eine Gärtnerei
- Verlängerung der Grabstelle, wenn die ursprüngliche Bestattungszeit vorüber ist
- Kann ein Besuch des Grabes jederzeit erfolgen, oder sind Öffnungszeiten zu beachten?
- Ist der Tierfriedhof immer gut besucht, oder kann man in Ruhe trauern und auch ein paar Worte an das Tier richten?
Auch die Bestattung in einem Urnengrab ist nach der Feuerbestattung in einem Tierkrematorium möglich. Ob die Beisetzung auf einem Tierfriedhof oder die Bestattung im eigenen Garten das Richtige ist, wird das individuelle Gefühl entscheiden. Beide Varianten haben ihr Für und Wider.
Der eigene Garten
Der eigene Garten bietet den Trauernden die Möglichkeit eine individuelle Grabgestaltung anzulegen. Zudem kann ein Grabbesuch jederzeit erfolgen. Wenn Tierhalter über einen längeren Zeitraum so verfahren, kann sich auch hier ein kleiner Friedhof für Tiere entwickelt haben.
Sofern ein Verkauf des Hauses oder eine größere Gartenumgestaltung nicht zur Diskussion stehen, kann es tröstlich sein, seine tierischen Begleiter auch nach dem Tod in seiner Nähe zu haben. Jeder Garten bietet sicher auch emotionale Erinnerungen aus dem gemeinsamen Leben. Hier der Baum aus dem die Katze wiederholt gerettet werden musste, da der Busch, der dem Hund als Schattenplatz diente.
Fällt die Wahl auf den eigenen Garten, gibt auch hier wichtige Punkte zu klären:
- Darf eine Bestattung in der jeweiligen Gemeinde stattfinden? Eine Rücksprache mit der Verwaltung ist dringend angeraten, damit man später böse Überraschungen vermeiden kann. Niemand möchte eine Bestattung wieder rückgängig machen.
- Liegt das Grundstück in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet? Wenn ja, ist die Bestattung streng verboten.
- Ist der Boden im Garten für das Ausheben eines Grabes geeignet, oder ist externe Hilfe notwendig? Man sollte die Tiefe so wählen, dass eine Deckschicht von mindesten 50 Zentimetern über dem Tierkörper liegt. So vermeidet man das Freilegen des Tierkörpers durch andere Tiere
- Ist der Trauernde bzw. sind die Trauernden selbst körperlich und emotional der Aufgabe gewachsen, eine entsprechend große und tiefe Grabstelle vorzubereiten?
- Wie kann oder sollte man die eigenen Kinder in die Zeremonie einbinden? Je nach Alter des Kindes bzw. der Kinder ist das für der kindlichen Trauerprozess sehr wichtig.
- Hat das Grab des geliebten Tieres Auswirkungen auf die umstehenden Pflanzen?
- Möchte man dem Tier etwas mit ins Grab geben und ist dies im Sinne des Naturschutzes und der Nachhaltigkeit unbedenklich?
Um einen baldigen Prozess zu gewährleisten, bei dem der Tierkörper ins Erdreich übergeht, sollte es vermieden werden ihn in eine Folie oder die Kuscheldecke aus Kunstfaser zu wickeln.
Egal was das trauernde Herz als letzten Ruheplatz für den treuen tierischen Begleiter aussucht, am Ende sollte ein wohl überlegter Platz sein.
Kommentare (1)
Anonymus
am 20.12.2023Ist es möglich Überreste eines Tierkadavers aus dem Erdreich (wurde vor ca. 4 Jahren begraben) nachträglich einäschern zu lassen?