Kaninchenschnupfen – Wenn das Fellohr erkrankt
- Kaninchenschnupfen – Wenn das Fellohr erkrankt
- Symptome – Wie erkenne ich den Kaninchenschnupfen?
- Ursachen – Warum bekommt mein Kaninchen einen Kaninchenschnupfen?
- Diagnose – Muss ich mit Kaninchenschnupfen zum Tierarzt?
- Behandlung – Wie wird mein Kaninchen behandelt?
- Vorbeugung - Wie kann man Kaninchenschnupfen vorbeugen?
- Hausmittel – Wie kann ich meinem Kaninchen selber helfen?
- Prognose – Ist ein Kaninchenschnupfen tödlich?
Kaninchenschnupfen – Wenn das Fellohr erkrankt
Vielen Kaninchenhaltern ist der Begriff Kaninchenschnupfen bekannt, doch was genau steckt dahinter und wie kann man die Erkrankung vorbeugen?
Kaninchenschnupfen ist eine Atemwegserkrankung, welche anfangs ähnlich eines gewöhnlichen Schnupfens ist. Im Gegensatz zum Schnupfen sind die Symptome beim Kaninchenschnupfen ausgeprägter. Die Erkrankung entsteht hier durch eine bakterielle Infektion, welche bei nicht Behandlung zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen kann.
Symptome – Wie erkenne ich den Kaninchenschnupfen?
Es gitb einige typische Symptome für die Erkrankung mit Kaninchenschnupfen:
- Schweres Atmen: Das Kaninchen atmet schwer und hat Schwierigkeiten beim Atmen.
- Abgeschlagenheit: Dein Kaninchen ist weniger Aktiv und schläft vermehrt
- Anfangs Niesen ohne Nasenausfluss.
- Klarer oder eitriger Nasenausfluss: Im weiteren Verlauf klarer, flüssiger oder teilweise auch eitriger Nasenausfluss. Zum Teil wird der Ausfluss im Fell wiedergefunden, z. B. bei den Vorderpfoten und im Gesicht durch das Putzen.
- Bindehautentzündung: Durch häufiges Reiben des Gesichts können die Augen gerötet und tränend sein, manchmal auch eitrig.
- Lungenentzündung: Bei einem schweren Verlauf kann sich eine Lungenentzündung beim Kaninchen entwickeln, erkennbar an keuchenden und rasselnden Atemgeräuschen.
- Mittelohr- oder Innenohrentzündung: In manchen Fällen kann die Infektion auch zu einer Entzündung des Mittel- oder Innenohrs führen.
Ursachen – Warum bekommt mein Kaninchen einen Kaninchenschnupfen?
Kaninchenschnupfen ist eine Krankheit welche durch eine bakterielle Infektion entsteht. Oft durch die Bakterien:
- Pasteurella multocida
- Bordetella bronchiseptica
- Staphylokokken
- Mykoplasmen
Es ist ebenfalls möglich, dass sich das Kaninchen gleichzeitig mit diesen Bakterien infiziert. Zusätzlich zu den Bakterien können auch andere Erreger, wie Pockenviren oder das Calicivirus (Hasenpest), sowie in manchen Fällen auch Würmer beteiligt sein.
Die Krankheit wird häufig durch eine Tröpfcheninfektion von Tier zu Tier übertragen. Es kann allerdings auch vorkommen, dass dein Tier durch eine Übertragung von kontaminierten Gegenständen oder Flächen sich infiziert hat.
Diese Übertragung kann z. B. durch Näpfe, Tränken oder auch vom Gehege selber entstehen. Aus diesem Grund sollte nach der Entfernung eines kranken Tieres aus einer Gruppe oder bei der Verwendung von gebrauchten Gegenständen stehts alles einmal gesäubert und desinfiziert werden.
Aufgepasst! Kaninchenschnupfen lässt sich zwar nicht von dem Kaninchen auf den Menschen übertragen, aber vom Menschen auf das Kaninchen. Hier also Vorsicht geboten.
Die Erreger können auch latent im Kaninchen vorhanden sein. Beim Großteil der in Deutschland lebenden Hauskaninchen sind diese schon mit den Erregern infiziert, nur ist die Krankheit noch nicht ausgebrochen.
Neben den Ursachen gibt es allerdings auch Faktoren, welche die Erkrankung begünstigen:
- Immunschwache Tiere, dazu zählen junge Tiere, durch Krankheit oder hohem Alter geschwächte.
- Stark Gestresste Tiere. Stress schwächt das Immunsystem, wodurch die Tiere für Krankheitserreger anfälliger sind.
- Hygienemängel; Wird das Gehege zu selten gereinigt, kann sich zu viel Mist ansammeln, wodurch Ammoniak in großen Mengen austreten kann, was sowohl die Augen als auch die Atemwege reizen kann. Ebenfalls können sich Bakterien und Viren in unhygienischen Bedingungen schneller verbreiten.
- Zugluft und starke Temperaturschwankungen, sorgen für eine rasche Abkühlung und reizen die Schleimhäute in den Nasen und im Rachen.
- Nasse und feuchte Umgebung, führen ebenfalls zu einer schnellen Unterkühlung.
- Falsche Fütterung; ein Nährstoffmangel schwächt den Köper und das Immunsystem.
Diagnose – Muss ich mit Kaninchenschnupfen zum Tierarzt?
Es ist ratsam mit ihrem Kaninchen zum Tierarzt zu fahren und es untersuchen zu lassen, denn ein Kaninchenschnupfen kann sich schnell verschlechtern. Vor allem junge und alte Tiere haben durch ein schwächeres Immunsystem eine erschwerte Erkrankung.
Beim Tierarzt werden zuerst dem Tierhalter Fragen zu dem Verhalten des Kaninchens gestellt und anschließend die Symptome kontrolliert, um andere Erkrankungen auszuschließen. Hierbei werden die Augen, die Nase und die Ohren untersucht. Ebenfalls wird die Lunge des Tieres auf auffällige Lungengeräusche abgehört. Beim Verdacht, dass eine Lungenentzündung vorhanden ist wird ein Röntgenbild erstellt.
Teilweise wird auch vom Kaninchen ein Abstrich gemacht, um den vorhandenen Erreger zu bestimmen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.
Behandlung – Wie wird mein Kaninchen behandelt?
Nach der Diagnose kann die Behandlung beginnen. Im Fall, dass die Nasenlöcher stark verstopft sind, kann der Tierarzt die Nasenlöcher mit einer Kochsalzlösung spülen und bei Bedarf schleimlösende Mittel verabreichen.
Zur Bekämpfung der Bakterien bekommt dein Kaninchen ein Antibiotikum verabreicht. Bei der Verabreichung muss stark auf die Anweisungen des Tierarztes geachtet werden, um keine Bakterien neu hochkommen zu lassen und Resistenzen zu bilden. Dieses würde dem Kaninchen ansonsten schaden und den Krankheitsverlauf verlängern.
In manchen Fällen kann die Krankheit chronisch werden. In diesem Fall können auch Mittel für die Stärkung des Immunsystems verabreicht werden.
Vorbeugung - Wie kann man Kaninchenschnupfen vorbeugen?
Um die Infektion vorzubeugen sollte stets auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung geachtet werden, um das Immunsystem zu stärken. Dazu sollten der Käfig und die Umgebung regelmäßig gründlich gesäubert werden.
Eine Impfung gegen Kaninchenschnupfen wird bei der Haltung weniger Heimtiere oft tatsächlich nicht empfohlen, da die Nebenwirkungen der Impfstoffe nur gering erforscht wurden. Dadurch könnte die Impfung möglicherweise mehr Risiken als Nutzen mit sich bringen.
Für eine größere Horde von Kaninchen hat die Impfung einen größeren Wert.
Hausmittel – Wie kann ich meinem Kaninchen selber helfen?
Um dein krankes Kaninchen zu unterstützen und die Symptome zu mindern können auch Hausmittel verwendet werden. Bei der Vergabe der Hausmittel sollte allerdings beim behandelnden Tierarzt nachgefragt werden, denn bestimmte Hausmittel können die Wirkung der eingenommenen Medikamente verändern. Ebenfalls ersetzen die Hausmittel nicht die Behandlung des Tierarztes.
- Kamille wirkt entzündungshemmend, immunstärkend und fiebersenkend.
- Melissenblätter wirken beruhigend.
- Ringelblumenblüten wirken entzündungshemmend.
- Pfefferminze wirkt antibakteriell, antiviral und schleimlösend.
- Spitzwegerich wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, hemmen den Hustenreiz und stimulieren das Immunsystem.
- Bohnenkraut, wirkt antiseptisch, verdauungsfördernd und schleimlösend.
- Inhalieren: Das Inhalieren befeuchtet die Atemwege, löst den Schleim und fördert die Durchblutung.
Hierfür kannst du dein Kaninchen in eine Transportbox setzen. Stelle vor der Tür deiner Box einen Topf oder einer Schüssel mit dem heißem dampfenden Kräutersud oder einer Kochsalzlösung. Lege nun ein Handtuch über den Behälter und die Tür, sodass der anfallende Dampf in die Box hineingeleitet wird.
Das Inhalieren kannst du 2- bis 3-mal am Tag für 5 bis 10 Minuten wiederholen.
- Die Nasenlöcher deines Kaninchens können durch den Nasenausfluss verkleben. Reinige diese regelmäßig mit warmem Wasser. Bei zu viel Schleimbildung kann auch mit einer geeigneten Spritze der Schleim vorsichtig abgesaugt werden. Frage hier bei deinem Tierarzt nach.
Die Kräuter können verfüttert, zum Inhalieren oder zu einem Tee gekocht werden. Bei der Vergabe des Tees sollte allerdings darauf geachtet werden, dass dieser abgekühlt ist um keine Verbrennungen hervorzurufen.
Prognose – Ist ein Kaninchenschnupfen tödlich?
Eine Behandlung kann von Kaninchen zu Kaninchen unterschiedlich verlaufen, da es immer zu Komplikationen kommen kann und die Therapie nicht anschlägt.
Die Überlebenschancen für ein vorher gesundes Kaninchen sind gut, wenn es frühzeitig zu einem Tierarzt gebracht wird und eine Behandlung stattfindet. Sehr junge, alte und immunschwache Kaninchen haben häufig einen schwereren Krankheitsverlauf.
Treten Komplikationen auf oder wird die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, können Lungenentzündungen, Mittelohr- oder Innenohrentzündungen entstehen und die Heilung des Kaninchens erschwert sich. In manchen Fällen kann das Kaninchen aber auch an der Erkrankung versterben oder muss vom Tierarzt eingeschläfert werden. In diesen Fällen können Sie sich vorsorglich mit dem Abschied des Tieres auseinandersetzen, sodass Sie wichtige Zeit für Ihre Trauer finden.
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