Möglichkeiten der Tierbestattung
- Geschichte der Tierbestattung
- Tierbestattung – Der würdevolle Abschied
- Tierbestattung - Richtlinien und Bestimmungen
- Beisetzung im eigenen Garten
- Verbleib beim Tierarzt – Die Tierkörperbeseitigungsanstalt
- Sonderfall Pferdebestattung
- Tierbestattung im Vergleich zur Humanbestattung
- Möglichkeiten der Tierbestattung – Bestattungsformen
- Erdbestattung im eigenen Garten
- Bestattung auf einem Tierfriedhof
- Bestattung auf einem Mensch-Tier-Friedhof
- Feuerbestattung in einem Tierkrematorium
- Möglichkeiten der Tierbestattung – Gedenkstätte und Erinnerungsstücke
- Tiersarg und Erinnerungsstücke
- Tierurnen und individuelle Schmuckstücke
- Tierbestattung in der Nähe – Professionelle Ansprechpartner
- Standorte und Erreichbarkeit
- Weitere Fragen und Antworten zur Tierbestattung
Geschichte der Tierbestattung
Seit mehr als 12.000 Jahren wird die rituelle und zeremonielle Tierbestattung praktiziert, dies lässt sich auf die früheste dokumentierte Tierbeerdigung in Israel zurückführen. Lange bevor Katzen und Hunde in der westlichen Welt als Haustiere gehalten wurden, waren es Zypern, die Katzen domestiziert und bestattet haben. Im antiken Ägypten wurden später nicht nur Katzen bestattet, sondern auch weitere Tiere, die man als heilig erachtete. Später im Mittelalter, ließen sich Stammesfürsten mit ihren Hunden und Pferden bestatten. Die Geschichte zeigt schon früh, dass die Liebe und Wertschätzung der Menschen für Ihre treuen Begleiter über den Tod hinausreichen.
Tierbestattung – Der würdevolle Abschied
In den vergangenen 30 Jahren erleben wir erneut einen starken gesellschaftlichen Wandel. Tiere sind viel mehr als nur Hof- und Nutztiere, sie werden zu guten Freunden und festen Familienmitgliedern. Der Tierschutz setzt sich beständig für seine Ziele ein und bewegt viel. Tiere, vor allem Hunde und Pferde werden zu Dienst-, Assistenz- und Therapietieren ausgebildet und leisten somit einen wichtigen Beitrag. Haus- und Hoftiere sind ein wichtiger Teil unseres Lebens. Wir verbringen viel Zeit mit ihnen, sie zeigen uns bedingungslose Treue und verzeihen uns unsere Fehler. Aus diesen Gründen ist es vielen Tierhaltern besonders wichtig, dass ihre Lieblinge eine würdevolle Tierbestattung erhalten und ihnen der Weg zur Tierkörperbeseitigung erspart wird.
Tierbestattung - Richtlinien und Bestimmungen
Sobald ein Tier verstirbt, muss sein Körper bestattet oder nach Veterinärvorschriften beseitigt werden, verstirbt das Tier aufgrund einer Tierseuche ist die Tierbestattung ausgeschlossen. In beiden Fällen muss unmittelbar nach Eintritt des Todes gehandelt werden.
Beisetzung im eigenen Garten
Tierhalter müssen bei der Tierbeerdigung im eigenen Garten folgende Punkte beachten:
- Genehmigung der Gemeinde zur Beisetzung eines Tieres im eigenen Garten
- Die Beerdigung größerer Tiere setzt eine Erlaubnis des zuständigen Veterinäramtes voraus
- Die Pferdebestattung in privaten Gärten ist generell in Deutschland untersagt
- In Wasser- oder Naturschutzgebieten sind Erdbestattungen von Tieren ebenfalls untersagt
- Das Grab muss mindestens einen Meter von öffentlichen Wegen entfernt liegen
- Zum Schutz vor Aasfressern und anderen Nagern muss das Grab mit einer Erdschicht von mindestens 50 cm bedeckt sein
- Im Winter und bei Frost lässt sich ein Grab nur schwer ausheben
- Zum Schutz der Umwelt sollten nur umweltverträgliche Materialien mit begraben werden
- Tiere bestatten auf öffentlichem Gelände oder in Wäldern ist ebenfalls untersagt
Verbleib beim Tierarzt – Die Tierkörperbeseitigungsanstalt
Wird das Tier in einer Tierarztpraxis oder -klinik eingeschläfert, unterliegt dessen Körper dem Tierkörperbeseitigungsgesetz, sofern man sich nicht für die Tierbestattung entscheidet. Das verstorbene Tier wird in einem Sammelcontainer mit Kadavern und tierischen Abfällen abtransportiert und in eine Tierkörperbeseitigungsanstalt überführt. Dort angekommen wird der Tierkörper zu Produkten der Tierkörperverwertung weiterverarbeitet. Verstorbene Nutztiere landwirtschaftlicher Betriebe unterliegen grundsätzlich der Beseitigungspflicht. Diese Maßnahme findet nur noch selten positiven Anklang, zumindest für Halter von Haustieren, wodurch viele Tierärzte fest mit Tierbestattern zusammenarbeiten.
Sonderfall Pferdebestattung
Mit Befreiung von der Beseitigungspflicht tierischer Nebenprodukte für Pferde und ihre Artgenossen wird die Pferdebestattung seit 2017 auch in Deutschland angeboten. Entscheiden Sie sich für die Pferdebestattung, muss der Antrag zur Erteilung einer Ausnahmegenehmigung zur Abholung und Kremierung eines Equiden ausgefüllt werden. Der Antrag wird beim zuständigen Veterinäramt eingereicht. In der Regel werden Tierhalter dabei durch ihren Tierarzt oder einen Tierbestatter ihrer Wahl unterstützt.
Tierbestattung im Vergleich zur Humanbestattung
Ein Mensch muss bestattet werden, ein Tier kann bestattet werden, darin liegt der größte Unterschied beider Bestattungsformen.
- Für viele Tierhalter ist die Tierbestattung ein letzter Liebesbeweis und zugleich ein Weg, den Schmerz über den Verlust zu verarbeiten. In der Humanbestattung muss jeder verstorbene Angehörige bestattet werden, unabhängig von persönlicher und emotionaler Bindung.
- Hinzu kommen die Kosten für die Bestattung, diese fallen in der Humanbestattung deutlich höher aus als in der Tierbestattung.
- Menschen müssen auf ausgewiesenen Flächen und können nicht im eigenen Garten beigesetzte werden. Verstorbene Tiere können mit wenigen Ausnahmen im eigenen Garten beigesetzt werden.
- Im Humanbereich muss die Asche nach der Feuerbestattung in einem Urnengrab beigesetzt werden, während die Asche eines Tieres in einer Urne zuhause aufbewahrt werden kann.
Möglichkeiten der Tierbestattung – Bestattungsformen
Die Auseinandersetzung mit dem Tod fällt niemandem leicht, vor allem dann nicht, wenn es um ein geliebtes Familienmitglied geht. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig diesem Thema zu widmen, damit man im Moment des Abschiedes Zeit für Trauer findet. Im Folgenden werden die gängigen Formen der Tierbestattung erläutert.
Erdbestattung im eigenen Garten
Mit einer Beerdigung im eigenen Garten wird das Tier an einem Ort beigesetzt, an dem es sich zu Lebzeiten wohl und sicher gefühlt hat. Diese Form des persönlichen Abschiedes findet oftmals in einem ungestörten Umfeld statt. Es entstehen keine Kosten für die Tierbestattung, jedoch wird der Garten zu einer Gedenkstätte und auch das Grab kann im Fall eines Umzuges nicht verlegt werden. Die Bestattung eines Pferdes auf eigenem Grund ist untersagt, auch wenn der Platz vorhanden ist.
Voraussetzung für die Beisetzung des verstorbenen Tieres ist selbstverständlich ein eigener Garten. Offiziell dürfen Mieter ihre Tiere nicht im Garten beerdigen.
Bestattung auf einem Tierfriedhof
Haben Tierhalter keinen Zugang zu einem eigenen Garten oder wünschen nicht, dass ihr Garten zu einer Grabstätte wird, bietet sich die Beisetzung auf einem Tierfriedhof an. Bundesweit existieren mehr als 120 bestätigte Tierfriedhöfe, auf denen Tierhalter ihre Lieblinge zur letzten Ruhe betten können. Kostenlos ist dieser Service jedoch nicht, es entstehen jährliche Mietkosten für das Grab und oft beträgt die Liegezeit mindestens 5 Jahre, jedes weitere Jahr muss ebenfalls bezahlt werden. Hinzu kommen Kosten für die Grabpflege. Wie schon bei der Erdbestattung im eigenen Garten ist die Gedenkstätte an einen Ort gebunden.
Bestattung auf einem Mensch-Tier-Friedhof
Mit der Bestattung auf einem Mensch-Tier-Friedhof haben Tierhalter die Möglichkeit, sich gemeinsam mit ihrem Tier beerdigen zu lassen, wenn auch ihre Zeit gekommen ist. Bundesweit gibt es nur wenige Mensch-Tier-Friedhöfe, jedoch ist die Tendenz steigend, da immer mehr Tierhalter den Wunsch äußern, gemeinsam mit ihrem geliebten Tier beerdigt zu werden. Auch in diesem Fall entstehen Kosten für die Miete und Grabpflege.
Feuerbestattung in einem Tierkrematorium
Alternativ zu der Tierbeerdigung im eigenen Garten oder auf einem Tierfriedhof haben Tierhalter die Möglichkeit der Feuerbestattung in einem Tierkrematorium in der Nähe. Tierkrematorien werden in zwei Kategorien unterschieden. In einem Kleintierkrematorium werden beispielsweise verstorbene Hunde und Katzen eingeäschert. In einem Pferdekrematorium werden unter anderem Pferde, Esel und auch Zebras eingeäschert. Im Gegensatz zur geläufigen Tierbeerdigung sind Halter durch die Feuerbestattung an keinen Ort gebunden. Sie entscheiden frei über den Verbleib der Asche ihres geliebten Tieres und können diese sogar zuhause aufbewahren. Bundesweit bieten Tierbestatter Tierhaltern einen Service an, der dem Service der Humanbestattung in keinem Aspekt nachsteht. Einfühlsame Trauerbegleitung, Aufbahrungen zum Abschied und individuelle Urnen oder einzigartige Erinnerungsstücke sind je nach Wunsch des Tierhalters Bestandteile dieser besonderen Dienstleistung.
- Entscheidet man sich für die Einzelkremierung des Lieblings, steht Tierhaltern das volle Spektrum der Tierbestattung zur Verfügung. Ob Wüstenrennmaus oder Labrador, jedes Tier wird separat von anderen Tieren eingeäschert, wodurch die entstehende Asche zum Beispiel in einer wunderschönen Tierurne eingebettet oder sogar zu einem Diamanten weiterverarbeitet werden kann.
- Bei einer sog. Gemeinschaftskremierung wird das Tier mit anderen Haustieren eingeäschert und die Aschen anschließend in eigens dafür angelegten Streubeeten verteilt. Streubeete befinden sich inmitten bezaubernder Gartenanlagen und geben Tierhaltern einen Ort der Ruhe und des Gedenkens.
- Mit der Basiskremierung erhalten verstorbene Tiere eine anonyme Feuerbestattung. Mit dieser preiswerten Variante der Tierbestattung wird sichergestellt, dass ein würdevoller Abschied trotz begrenzter finanzieller Mittel sichergestellt ist. Haustiere werden gemeinsam mit anderen Lieblingen kremiert, anschließend werden die Aschen auf Landflächen verstreut und gelangen so zurück in den Kreislauf der Natur.
Möglichkeiten der Tierbestattung – Gedenkstätte und Erinnerungsstücke
Warum sind Gedenkstätten und Erinnerungsstücke uns Menschen so wichtig? Viel zu oft kommt der Tod unerwartet, und selbst wenn er sich ankündigt, können wir uns nur sehr schwer von diesem besonderen Familienmitglied trennen. Wir verabschieden uns nicht nur von seiner physischen Hülle, sondern auch von all den Eigenarten und Besonderheiten, von einem guten Freund, Zuhörer und Seelentröster. Was uns bleibt, sind herzerwärmende Erinnerungen, denen wir durch Gedenkstätten und Erinnerungsstücken eine fassbare Form geben.
Tiersarg und Erinnerungsstücke
Ob ein Schuhkarton für den verstorbenen Hamster der kleinen Schwester oder ein Holzsarg für den treuen Familienhund; die Aufbahrung ist ein Ritual, welches der Erdbestattung einen offiziellen Rahmen verleiht und noch einmal unsere Wertschätzung widerspiegelt. Den bloßen Körper in die Erde zu legen, ist vielen Tierhaltern zu wenig. Häufig wird das Lieblingsspielzeug oder die Lieblingsdecke mit in den Sarg gelegt. Dieses Ritual hilft Menschen bei der Trauerbewältigung und Umgang mit dem Tod. Gerade für Kinder ist dies oft die erste Erfahrung mit Tod und tiefer Trauer. Eine Fellsträhne oder der Pfotenabdruck dienen vielen Tierhaltern als bleibende Erinnerung.
Tierurnen und individuelle Schmuckstücke
Die Feuerbestattung ist ein Ritual, dass schon seit Jahrtausenden praktiziert wird und symbolisch für die Reinigung der Seele von seinen irdischen Resten steht. Nach der Kremierung bei der Tierbestattung können Tierhalter frei über den Verbleib der Asche entscheiden und diese in einer individuellen Tierurne mit nach Hause nehmen. Die Auswahl reicht von Urnen für den Innenbereich über witterungsbeständige Urnen für den Außenbereich bis hin zu umweltfreundlichen Baumurnen, aus denen selbst neues Leben gedeiht. Die Erinnerungen an das geliebte Tier immer dicht am Herzen tragen. Ascheschmuckstücke sind so individuell wie das Tier selbst und begleiten Tierhalter, wo auch immer es sie hinführt. Durch die große Auswahl von Erinnerungsstücken versichern Tierbestatter, dass ihre Kunden Andenken ganz nach ihren Wünschen und Vorstellungen erhalten.
Tierbestattung in der Nähe – Professionelle Ansprechpartner
Während Menschen zu Lebzeiten Fotos, Kleidungsstücke sowie allerhand Accessoires anhäufen, gehen Tiere aus unserem Leben, so wie sie in unser Leben gefunden haben. In einem Tierkrematorium können Sie sich persönlich in andächtiger Umgebung von Ihrem geliebten Tier verabschieden und den Moment bis zum Beginn der Feuerbestattung durch ein Sichtfenster verfolgen. Fehlt Ihnen die Kraft, diese Vorbereitungen selbst zu treffen oder das geliebte Tier im eigenen Garten zu beerdigen, stehen Ihnen erfahrene und einfühlsame Tierbestatter aufrichtig zur Seite. Tierhalter finden in ihrem privaten Umfeld häufig kein Verständnis für Ihre Trauer über den Verlust des geliebten Tieres, Tierbestatter spenden in ebendieser schweren Zeit Trost und Kraft.
Standorte und Erreichbarkeit
Mittlerweile sind Tierbestatter bundesweit das gesamte Jahr für Tierhalter im Einsatz. Die Tierbestattung ist keine bloße Dienstleistung, der Umgang mit trauernden Menschen verlangt Einfühlungsvermögen, das sich nur schwer beibringen lässt. Trauernde, die nun auf der Suche nach einer Tierbestattung in ihrer Nähe sind, sollen auch die Möglichkeit erhalten, sich in Würde von ihrem geliebten Tier verabschieden zu können und gleichzeitig aufrichtiges Mitgefühl erfahren.
Weitere Fragen und Antworten zur Tierbestattung
Darf ich die Asche im eigenen Garten beisetzen?
Voraussetzung für die Urnenbeisetzung im eigenen Garten ist, dass es sich bei dem Garten um Privatbesitz handelt und die Urne aus umweltverträglichem Material besteht.
Wo findet man nach dem Tod eines Tieres Trost?
Tierhalter finden Trost auf sozialen Kanälen, in Gruppen trauernder Tierhalter oder auch auf Gedenkportalen, wo sie eine individuelle Gedenkseite für ihr verstorbenes Tier anlegen können und Beistand durch die mitfühlende Gemeinschaft finden. Sollten diese Wege keine Wirkung zeigen, können die Telefonseelsorge oder ein Expertenrat weiterhelfen.
Kommentare (1)
Petra Gericke
am 01.02.2023Wir haben schon 2 Tiere bei Ihnen einäschern lassen und waren von der einfühlsamen Betreuung besonders angetan. Auch unser jetzt noch lebender Hund ,der noch hoffentlich lange bei uns sein wird, wird dann wenn der Tag des Abschiedes erfolgen muss ,wieder in Ihre Hände gegeben. Denn mit Ihrer Hilfe wird der letzte gemeinsame Weg etwas leichter werden.