Pferdeherpes – Risiken, Vorsorge und Behandlung
- Pferdeherpes – Risiken, Vorsorge und Behandlung
- Ursache und Erreger – Auslöser für Herpes bei Pferden
- Herpes Pferd Symptome – Die Viruserkrankung erkennen
- Diagnose – Pferdeherpes beim Tierarzt nachweisen
- Prognose – Heilungsaussichten von Pferden mit Herpes
- Behandlung – Mittel gegen Pferdeherpes
- Medikamente gegen Herpes bei Pferden
- Verhalten bei Pferdeherpes
- Herpes Impfung Pferd
- Vorsorge für den Ernstfall
- Herpes Pferd – Die wichtigsten Fragen
Pferdeherpes – Risiken, Vorsorge und Behandlung
Pferdeherpes oder auch equines Herpesvirus genannt, ist ein hochansteckendes Virus, womit nahezu jedes Pferd infiziert wird. Ausgelöst wird das Virus unter anderem durch psychischen Stress und weitere Krankheiten. Je nach Alter und Verfassung des Pferdes können die Beschwerden unterschiedlich stark ausfallen. Welche Risiken das Virus birgt, wie man seinem Ausbruch vorbeugen kann und welche Behandlungsansätze existieren, erklären wir Ihnen im weiteren Verlauf.
Ursache und Erreger – Auslöser für Herpes bei Pferden
Die meisten Pferde infizieren sich mit dem equinen Herpesvirus bereits im Fohlenalter. Die Infektion bleibt das gesamte Leben bestehen, wird jedoch nicht zwingend reaktiviert oder zeigt Symptome.
In der nasskalten Jahreszeit ist die Übertragung wahrscheinlicher, da die Klimabedingungen für das Virus günstiger sind. Der Erreger kann bis zu 3 Monate Gegenständen anhaften.
Bei Pferdeherpes spricht man von einer Tröpfcheninfektion, die von infizierten Pferden auf gesunde Pferde übertragen wird. Eine indirekte Infektion durch Menschen, Futterstellen oder andere Kontaktgegenstände ist ebenfalls möglich.
Eine Ursache für den Ausbruch von Herpes bei Pferden ist Stress. Da Pferde Fluchttiere sind, vermeiden sie durch den Fluchtinstinkt Gefahren und Stress, wird die „Flucht“ aber verhindert, steigt ihr Stresslevel. Besonders Transporte, Turniere oder laute, ungewohnte Geräusche verursachen Stress.
Herpes Pferd Symptome – Die Viruserkrankung erkennen
Weltweit gibt es fünf bekannte Typen von Pferdeherpesviren. Bei den nachfolgenden Symptomen einer equinen Herpesvirus Erkrankung, kurz EHV, beziehen wir uns auf die Typen EHV-1 und EHV-4, die bundesweit am geläufigsten sind. Bei erkrankten Tieren hat das Herpes Virus folgende Auswirkungen:
- fieberhafte Atemwegserkrankungen (EHV-1/4)
- Appetitlosigkeit / Fressunlust (EHV-1/4)
- erhöhte Körpertemperatur von mehr als 39° C (EHV-1/4)
- Wässriger Nasenausfluss (EHV-1/4)
- Wässriger Augenausfluss (EHV-1/4)
- Verfohlen / Abort bei tragenden Stuten (EHV-1/4)
- Schwerer Verlauf bei bakterieller Infektion (EHV-1/4)
- Schädigung des Nervensystems (EHV-1)
- Koordinationsstörung und Lähmung (EHV-1)
Beide Varianten greifen die oberen Atemwege an, das EHV-1 Virus kann zudem zur gefürchteten neurologischen Form führen und somit einen drastischen Verlauf nehmen. Sollten Sie diese oder vergleichbare Symptome bei Ihrem geliebten Pferd feststellen, nehmen Sie unmittelbar Kontakt zu einem Tierarzt auf.
Diagnose – Pferdeherpes beim Tierarzt nachweisen
Schon bei Verdacht auf Herpes beim Pferd muss das betroffene Pferd umgehend von den anderen Pferden des Bestandes isoliert werden. Nehmen Sie Kontakt zu einer Pferdeklinik oder einem Tierarzt auf. Mithilfe eines Nasen- oder Gebärmuttertupfers werden Proben für die Diagnose entnommen.
Mittels PCR werden die Proben untersucht. Bei der neurologischen Verlaufsform (EHV-1) sind weitere Maßnahmen zur Diagnose notwendig. Weitere Untersuchungen und Behandlungen finden in einer Quarantänestation statt, um eine Übertragung zu vermeiden.
Prognose – Heilungsaussichten von Pferden mit Herpes
Die Heilungsaussichten der EHV-4 Variante sind sehr gut, es sind keine Spätfolgen zu erwarten, auch können Stuten nach dem Abort wieder schwanger werden und gebären. Einige Verläufe zeigen sogar keine Symptome. Die Prognose für die EHV-1 Variante ist leider schlechter, diese kann unter Umständen tödlich verlaufen oder zu gravierenden Spätfolgen führen. Wenn sich das Nervensystem nicht vollständig erholt, können Lähmungen und Ausfälle eintreten, was im Ernstfall in einer Einschläferung durch den Tierarzt resultiert.
Behandlung – Mittel gegen Pferdeherpes
Pferdeherpes lässt sich nicht direkt angreifen, lediglich die Symptome können zur Unterstützung des Immunsystems behandelt werden. Zudem gibt es Maßnahmen und Hilfsmittel, das erkrankte Pferd bei der Genesung zu unterstützen und unnötiges Leid zu ersparen.
Medikamente gegen Herpes bei Pferden
Bei einer diagnostizierten Krankheit können Tierärzte die Symptome mit folgenden Mitteln behandeln:
- Entzündungshemmende Medikamente
- Medikamente zur Unterstützung von Kreislauf und Immunsystem
- Vitamin-B als Ergänzung zur Medikation
- Antibiotika bei einer bakteriellen Infektion
Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Tierarzt, bevor dem kranken Pferd Medikamente verabreicht werden. Präparate sollten nur mit fachkundigen Experten abgesprochen und verabreicht werden.
Verhalten bei Pferdeherpes
Ist Ihr Pferd erkrankt, müssten sofort Maßnahmen ergriffen werden, um den Rest der Herde zu schützen und den Ausbruch zu vermeiden:
- Strikte Quarantäneregeln für alle Pferde
- Pferde dürfen den Betrieb nicht verlassen
- Fremde Pferde sollten das Gelände nicht betreten
- Zwei Mal täglich Fiebermessung bei allen Pferden
- Vermeidung von direktem Kontakt
- Isolation der erkrankten Pferde
- Desinfektion der Gebrauchsgegenstände, Kleidung und Schuhe
- Desinfektion vor und nach dem Kontakt mit dem kranken Pferd
- Sterile Schutzkleidung und Handschuhe für Kontaktpersonen
- Desinfektion des Stalls zum Ende der Symptome
Darüber hinaus ist der emotionale Beistand nicht zu unterschätzen, die Erkrankung mit Pferdeherpes ist eine belastende Zeit für Ihr geliebtes Pferd. Fehlender Kontakt zu seiner Herde machen dem sensiblen Tier zu schaffen. Versuchen Sie, wenn möglich, trotzdem Zeit mit Ihrem Pferd zu verbringen. Bedenken Sie aber, dass auch Sie das Virus mit sich herumtragen und andere Pferde infizieren können.
Herpes Impfung Pferd
Die Impfung beim Pferd ist sinnvoll, da es bereits als Fohlen mit dem Virus in Kontakt kommen kann. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt, Pferde ab dem 6. Monat impfen zu lassen, anschließend folgen die zweite und letzte Impfung jeweils im Abstand von 4 – 6 Wochen. Danach ist das Tier für 6 Monate geimpft.
Zur Auffrischung wird die regelmäßige Impfung im Abstand von 6 Monaten empfohlen. Geimpfte Pferde sind besser gegen das Herpes Virus geschützt. Bei trächtigen Stuten wird die Auffrischung der Impfung im 5., 7. Und 9. Monat der Trächtigkeit empfohlen, um die ungeborenen Fohlen zu schützen und den Abort zu verhindern.
Vorsorge für den Ernstfall
In den meisten Fällen ist Pferdeherpes harmlos und schnell wieder vergessen. Die Aussichten auf glücklichere Momente helfen oftmals durch eine schwere Zeit. Doch eine gute Vorsorge für den Ernstfall ist immer ratsam, denn jeder Augenblick mit dem geliebten Pferd ist kostbar.
Mit einer Bestattungsvorsorge für Pferde können Sie sich frühzeitig finanziell und organisatorisch auf den würdevollen Abschied Ihres Pferdes vorbereiten. Sie treffen alle wichtigen Entscheidungen zu einem Zeitpunkt, an dem Sie Ruhe und Kraft dafür haben. Verbringen Sie sorglos die verbleibende Zeit gemeinsam.
Herpes Pferd – Die wichtigsten Fragen
Nachfolgend beantworten wir Ihnen noch einmal die häufigsten Fragen zu Pferdeherpes.
Wie wird Herpes bei Pferden übertragen?
Pferdeherpes wird durch Tröpfchen von befallenen Tieren übertragen. Der Erreger kann aber auch an Gebrauchsgegenständen und Menschen haften.
Kann Pferdeherpes auf Menschen übertragen werden?
Menschen können nicht an Pferdeherpes erkranken.
Können Pferde durch den Herpesvirus sterben?
Der neurologische Verlauf des Herpesvirus EHV-1 ist besonders gefährlich für Pferde und kann im schlimmsten Fall zum Tod des Pferdes führen.
Woran erkennt man, ob das Pferd wieder gesund ist?
Ein genesenes Pferd erkennt man daran, dass die Symptome in erster Linie komplett verschwunden sind und die Lebensfreude sowie der Appetit wiederkehren. Die letztendliche Gewissheit kann der Tierarzt geben, wenn das Virus nicht mehr ausgeschieden wird.
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