
Vorsicht, Rattengift – was Sie als Tierbesitzer wissen sollten
- Was macht Rattengift so gefährlich?
- Ursachen einer Rattengift-Vergiftung
- Die schleichende Vergiftung: Hund, Symptome
- Wie viel Rattengift tötet einen Hund oder eine Katze?
- Erste Hilfe – Sofortmaßnahmen bei einer Rattengift-Vergiftung
- Behandlungsmöglichkeiten einer Vergiftung durch Rattengift beim Tierarzt
- Wie Sie Ihr Haustier schützen können
- Ihr Hund hat Rattengift gefressen - Überlebenschancen
- Tödliche Vergiftung durch Rattengift – für den Abschied vorsorgen
Was macht Rattengift so gefährlich?
Die Aufnahme von Rattengift stellt für unsere geliebten Tierbe eine große Gefahr dar. Die meistgenutzten Stoffe, die bei Rattenbekämpfung eingesetzt werden, heißen Cumarinderivate und sind Blutgerinnungshemmer. Cumarinderivate bleiben bis zu 6 Wochen aktiv im Körper und stellen in diesem Zeitraum eine dauerhafte Gefahr dar. Nach dem Verzehr entstehen innere Blutungen, die bei Nagern in wenigen Tagen zum Tod führen. Ebenso sind nach der Aufnahme von Rattengift, Katze oder Hund gefährdet. Doch wie viel Rattengift tötet einen Hund oder eine Katze? Die Gefahr hängt stark von der aufgenommenen Menge und von den betroffenen Organen ab, doch bereits eine kleine Dosis schadet dem Tier.
Ursachen einer Rattengift-Vergiftung
Eine Aufnahme von Rattengift kann plötzlich und unerwartet erfolgen. Das Risiko wird jedoch erhöht, wenn man Rattengift unbedacht und in großen Mengen auslegt oder das Gift ungeschützt in leicht zugänglichen und in schlimmsten Fällen frei zugänglichen Plätzen lagert. Auch wenn das betroffene Tier beispielsweise eine vergiftete Maus frisst, wird es gefährlich. Ebenso kann eine Vergiftung zustande kommen, wenn Sie kurz nach Kontakt mit Rattengift, zum Beispiel nach dem Auslegen, Kontakt mit Ihrem geliebten Haustier haben.
Die schleichende Vergiftung: Hund, Symptome
Rattengift, Hund: Die ersten Anzeichen einer Vergiftung können bereits 30 Minuten nach der Aufnahme auftreten; das Tier kann aber auch 3 – 4 Tage symptomfrei oder mit minimalen, nicht auffälligen Anzeichen durchhalten. Die Erkennung der Symptome kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Nach der Aufnahme von Rattengift können folgende Symptome auftreten:
- Blutungen, die sogar durch kleinste Verletzungen ausgelöst werden können
- Nasenbluten
- Zahnfleischbluten
- Blut im Urin
- Blut im Kot,
- Aushusten von Blut
- Einblutungen in der Lunge
- Einblutungen in der Bauchhöhle
- Zittern
- Erbrechen
- Durchfall
- Müdigkeit
- Lahmheit
- Appetitlosigkeit
Blutungen kommen aufgrund des K-Vitaminmangels zustande, der zu einer kritischen Blutgerinnung führt. Allgemein ist es wichtig, auf alle ungewöhnlichen und besorgniserregenden Verhaltensweisen zu achten und zu reagieren.

Wie viel Rattengift tötet einen Hund oder eine Katze?
Beim Hund ist die Aufnahme von 600 bis 1000 Milligramm je kg Körpergewicht tödlich.
Bei der Katze sind bereits 100 Milligramm je kg Körpergewicht tödlich.
Erste Hilfe – Sofortmaßnahmen bei einer Rattengift-Vergiftung
Wenn Sie sicher sind oder vermuten, dass Ihr Haustier Rattengift aufgenommen hat, sollten Sie möglichst schnell einen Tierarzt kontaktieren. Geben Sie dem betroffenen Tier viel Wasser, um beim Ausspülen des Giftes zu helfen. Nach Absprache mit dem Tierarzt können Sie Ihrem Tier eine Kohletablette geben, die die Giftstoffe im Körper bindet. Allerdings ist zu beachten, dass die Gabe von Aktivkohle allein keine ausreichende Maßnahme ist, um die Vergiftung zu bekämpfen. Die passende Behandlung sollte mit dem Tierarzt besprochen werden. Bei Notfällen ist es auch möglich, den Tier-Notruf zu wählen, der unter der Nummer (0800) 111 15 15 erreichbar ist.
Behandlungsmöglichkeiten einer Vergiftung durch Rattengift beim Tierarzt
Nach der Aufnahme von Rattengift oder der Vermutung einer Vergiftung sind Sie beim Tierarzt am richtigen Ort. Die Behandlung hängt von der aufgenommenen Dosis und der verstrichenen Zeit ab, aber auch von anderen Faktoren, wie zum Beispiel Vorerkrankungen. Wenige Stunden nach der Aufnahme kann das Tier zum Erbrechen gebracht werden, da das Gift noch nicht in den Blutkreislauf aufgenommen wurde. Die Gabe von Kohletabletten hilft, das Gift zu binden und die Gabe von Vitamin K verhindert die Verblutung Ihres Haustieres. In extremen Fällen, wenn sich das Gift lange oder in großen Mengen im Körper des Tieres befindet, kann eine Blutübertragung von einem Blutspendertier erforderlich sein. Die Kuration erfolgt in 3 – 6 Wochen durch die regelmäßige Gabe von K-Vitamintabletten.
Wie Sie Ihr Haustier schützen können
Um das Risiko einer Vergiftung zu vermindern, sollten Sie Rattengift verantwortungsvoll und in angemessenen Mengen auslegen. Beim Lagern sollte das Gift für keine Tiere und Kinder zugänglich sein. Beim Spazieren sollten Sie risikoreiche Orte vermeiden und dort Ihren Hund an die Leine nehmen. Schenken Sie Ihrem Haustier genügend Aufmerksamkeit, um eine potenzielle Aufnahme des Giftes rechtzeitig zu bemerken und zu verhindern. Eine etwas zeitaufwendige, aber effektive Maßnahme ist das Anti-Giftköder-Training, welches bei Welpen, aber auch bei erwachsenen Hunden durchgeführt werden kann. Der Hund lernt dabei, bei Spaziergängen nicht alles zu fressen, was ihm interessant erscheint. Ziel ist, dass Ihr Hund nicht ohne Erlaubnis vom Boden frisst. Mit genügend Zeit und Geduld kann dieses Training durchaus der beste Schutz vor einer Vergiftung sein.

Ihr Hund hat Rattengift gefressen - Überlebenschancen
Bei großen Mengen von Rattengift können Schocksymptome (stark wechselnder Puls, blasse Schleimhäute, Untertemperatur, starkes Hecheln) auftreten, die durch die extremen Blutungen im Körper verursacht worden sind. Dies kann auch zum Tod des Tieres führen. Die Überlebenschancen stehen jedoch bei Hunden und Katzen hoch, wenn schnell gehandelt wird. In den meisten Fällen genesen die Tiere nach einer rechtzeitigen Behandlung vollständig. Die Überlebenschancen stehen bei 83 %.
Tödliche Vergiftung durch Rattengift – für den Abschied vorsorgen
Wenn Tiere eine tödliche Dosis Rattengift zu sich nehmen und jede Hilfe zu spät kommt, müssen Hinterbliebene leider eine Entscheidung über den Verbleib des verstorbenen Tieres entscheiden. Grundsätzlich unterliegen Tiere der sog. Beseitigungspflicht. Tiere dürfen jedoch unter Einhaltung gewisser Richtlinien im eigenen Garten begraben oder sogar in der Mülltonne entsorgt werden. Sofern das Tier in der Praxis verstirbt und keine würdevolle Tierbestattung gewünscht ist, wird der Körper einer Tierkörperbeseitigungsanstalt (Abdecker) übergeben, die diesen wiederum verwertet.
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